Die Einsamkeit im Dienst für das Evangelium
Im Zweiten Timotheusbrief kommt ein ungewöhnliches Thema ganz zentral zur Sprache: die Einsamkeit. Dabei handelt es sich aber nicht um die Einsamkeit eines Menschen, der Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen oder dessen vertraute Mitmenschen gestorben sind, sondern um die Einsamkeit eines Menschen im Dienste des Evangeliums. „Paulus“ – vermutlich ein Theologe, der sich der Wahrung paulinischer Rechtgläubigkeit verpflichtet sieht – versteht sich als Herold, Apostel und Lehrer. Aufgrund dieses vielfältigen Dienstes für das Evangelium ist „Paulus“ seinen Worten nach in Gefangenschaft geraten. Wir haben anzunehmen, dass auf die Gefangenschaft des Paulus am Ende seines Lebens in Rom angespielt wird.