Nun ist es endlich soweit und der Kolosserbrief steht im Netz. Die Arbeit daran ist nicht leicht gewesen. Das hängt mit der Theologie und dem Sprachstil des Kolosserbriefes zusammen.
Der Verfasser – ich gehe davon aus, dass er nicht Paulus ist – schreibt oftmals in Kettensätzen und sehr assoziativ. Viele Begriffe sind mehrdeutig und lassen andere Begriffe anklingen. Zudem sind die Begriffe häufig abstrakt, so dass sie einen weiten Deutungsspielraum zulassen. Erst nach und nach erschließt sich der inhaltliche Bogen des Briefes.
Bemerkenswert ist, in welchem Maße Jesus Christus im Zentrum des Briefes steht. Meist wird der Brief mit der Allversöhnungslehre verbunden, aber diese ist nur in Zusammenhang mit Christus zu verstehen – mit einem kosmologisch gedachten Christus. Von Jesus Christus her erschließt sich der ganze Brief.