Sorgfältige Übersetzung ist die halbe Miete bei der Auslegung eines Bibeltextes. Jedes biblische Buch hält Stellen bereit, deren Übersetzung Kopfzerbrechen bereitet. Solche finden sich auch im Titusbrief. Ich habe zwei schöne Beispiele ausgewählt, die wir uns mal genauer anschauen.
Die Einsamkeit im Dienst für das Evangelium
Im Zweiten Timotheusbrief kommt ein ungewöhnliches Thema ganz zentral zur Sprache: die Einsamkeit. Dabei handelt es sich aber nicht um die Einsamkeit eines Menschen, der Schwierigkeiten hat, Kontakte zu knüpfen oder dessen vertraute Mitmenschen gestorben sind, sondern um die Einsamkeit eines Menschen im Dienste des Evangeliums. „Paulus“ – vermutlich ein Theologe, der sich der Wahrung paulinischer Rechtgläubigkeit verpflichtet sieht – versteht sich als Herold, Apostel und Lehrer. Aufgrund dieses vielfältigen Dienstes für das Evangelium ist „Paulus“ seinen Worten nach in Gefangenschaft geraten. Wir haben anzunehmen, dass auf die Gefangenschaft des Paulus am Ende seines Lebens in Rom angespielt wird.
Gemeindeleitung in schwieriger Zeit bedarf aufrechter Persönlichkeiten
Nach dem Tod des Apostels Paulus standen die neu entstandenen christlichen Gemeinden vor einem Problem: Die Gemeinden wuchsen, jedoch fehlte die Autoritätsperson der ersten Jahre. Neue Entwicklungen hinsichtlich der Gemeindeleitung und der Einfluss von Irrlehren stellten die Gemeinden vor neue Herausforderungen. In dieser Situation bedurfte es aufrechter Führungspersönlichkeiten. Doch nach welchen Maßgaben sollte die Gemeindeleitung erfolgen? Der Erste Timotheusbrief versucht im Namen des Paulus Antworten darauf zu geben.
Durch das Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen verzögert, konnte ich nun endlich den Epheserbrief fertigstellen und veröffentlichen.
Insbesondere in der anglo-amerikanischen Literatur wird immer wieder Paulus als Verfasser des Epheserbriefes dargestellt. Ausgangspunkt für diese Annahme ist die Tatsache, dass der Verfasser des Briefes in 1,1 ausdrücklich seinen Namen nennt: Paulus. Ich selbst bin jedoch der Überzeugung, dass nicht Paulus selbst der Verfasser ist, sondern ein Theologe, der eine Paulus nahe stehende Theologie vertritt und sich auf die Autorität des Paulus beruft. Für diese Annahme gibt es gute Gründe.
Ich bin gefragt worden, warum ich für das neue Startseitenfoto, das zur Auslegung und Bibliographie führt, gerade das biblische Buch Hiob ausgesucht habe.
Nun, eigentlich war nicht der ausgewählte Bibeltext das Entscheidende, sondern die Lupe, die den Bibeltext vergrößert. Die Lupe steht für die zentrale Absicht des Internetportals „Welt der Bibel“, einen genauen Blick auf die Bibeltexte zu werfen. Die Bibeltexte werden also ganz nah heran geholt, sozusagen unter die Lupe genommen.
Dass Paulus in Athen gewesen ist, ist unstrittig. Den ausführlichsten Bericht über einen Aufenthalt in Athen bietet uns Apg 17,16-34. In diesem Bericht werden verschiedene Schauplätze der Stadt genannt: die Synagoge, die Agora (Marktplatz) und der Areopag. Welche Informationen finden sich zu diesen Schauplätzen im Internet, welche Webpräsenzen sind besonders empfehlenswert? Continue reading »
Der historische Basar von Aleppo – von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt – brennt! Mit Entsetzen muss die Weltöffentlichkeit zusehen, wie unersetzliche Kulturgüter zerstört oder geplündert werden. Jeder Bürgerkrieg hinterlässt Zerstörungen; in Syrien sind diese aber besonders dramatisch, weil das Land die Wiege einer Jahrtausende alten Kultur ist. Zu biblischen Zeiten beherbergte es Hochkulturen und die Städte Antiochia am Orontes (heute Antakya, auf türkischem Staatsgebiet gelegen) und Damaskus waren Weltstädte. Von hier aus verbreitete sich das Christentum in die nichtjüdische Welt – und Paulus, der berühmte Missionar hatte vor den Toren von Damaskus seine Berufungsvision.
Vor einiger Zeit hat es mich für einen Zeitschriftenartikel nach Ravensburg verschlagen. Dort findet sich in der Spitalkapelle eine feine mittelalterliche Darstellung des Jüngsten Gerichts. Viele der dargestellten Elemente des Gerichts sind für die mittelalterlichen Darstellungen typisch. Stellt sich nur die Frage, ob sie auch biblisch sind.