Nach dem Tod des Apostels Paulus standen die neu entstandenen christlichen Gemeinden vor einem Problem: Die Gemeinden wuchsen, jedoch fehlte die Autoritätsperson der ersten Jahre. Neue Entwicklungen hinsichtlich der Gemeindeleitung und der Einfluss von Irrlehren stellten die Gemeinden vor neue Herausforderungen. In dieser Situation bedurfte es aufrechter Führungspersönlichkeiten. Doch nach welchen Maßgaben sollte die Gemeindeleitung erfolgen? Der Erste Timotheusbrief versucht im Namen des Paulus Antworten darauf zu geben.
Damit sind die Dateien aller Stichwörter eingestellt. Derzeit enthalten sie „nur“ die Bibelstellen der gemeinhin für echt gehaltenen paulinischen Briefe und der Apostelgeschichte (9-28). Eine Ergänzung um die Bibelstellen der deuteropaulinischen Briefe ist für Ende 2023 vorgesehen.
Der Zweite Thessalonicherbrief macht den Eindruck, als sei er von dem Apostel Paulus, der in 1,1 als einer der Verfasser genannt wird, selbst geschrieben worden. Ein genauerer Blick auf den Brief lässt jedoch vermuten, dass er von einem „Schüler“ (oder: von „Schülern“) des Paulus verfasst worden ist. Dieser gestaltet den Brief jedoch so, als sei sein „Lehrer“ Paulus selbst der Verfasser. So sollen die Inhalte als echt paulinisch erscheinen. Paulus ist demnach die Gewährsperson bezüglich der Richtigkeit der theologischen Inhalte.
Der Zweite Thessalonicherbrief erscheint auf den Blick als nicht besonders erwähnenswert. Zunächst einmal scheint er dem Ersten Thessalonicherbrief ähnlich zu sein, mit der Ausnahme, dass er dessen Naherwartung kritisiert und als unpaulinisch darstellt. Befasst man sich genauer mit ihm, dann bietet er jedoch interessante Einsichten in die Theologie in den Fußspuren des Apostels Paulus.
Zugegeben: Die Arbeit mit dem Epheserbrief war mühsam. Es war mühsam, sich durch Kettensätze zu kämpfen und die Bedeutung oftmals abstrakter Begriffe zu erfassen. Manches Mal habe ich mich gefragt: Geht es nicht konkreter? Das Konkrete liegt mir eigentlich näher. Im Laufe der Zeit ist mir jedoch deutlich geworden, dass die Abstraktionen System haben. Vielfach führt ihre Verwendung nämlich zu Mehrdeutigkeiten. Und die Mehrdeutigkeiten ergeben ein sehr tiefgründiges theologisches Gewebe. Continue reading »
Durch das Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen verzögert, konnte ich nun endlich den Epheserbrief fertigstellen und veröffentlichen.
Insbesondere in der anglo-amerikanischen Literatur wird immer wieder Paulus als Verfasser des Epheserbriefes dargestellt. Ausgangspunkt für diese Annahme ist die Tatsache, dass der Verfasser des Briefes in 1,1 ausdrücklich seinen Namen nennt: Paulus. Ich selbst bin jedoch der Überzeugung, dass nicht Paulus selbst der Verfasser ist, sondern ein Theologe, der eine Paulus nahe stehende Theologie vertritt und sich auf die Autorität des Paulus beruft. Für diese Annahme gibt es gute Gründe.
Nun ist es endlich soweit und der Kolosserbrief steht im Netz. Die Arbeit daran ist nicht leicht gewesen. Das hängt mit der Theologie und dem Sprachstil des Kolosserbriefes zusammen.
Der Verfasser – ich gehe davon aus, dass er nicht Paulus ist – schreibt oftmals in Kettensätzen und sehr assoziativ. Viele Begriffe sind mehrdeutig und lassen andere Begriffe anklingen. Zudem sind die Begriffe häufig abstrakt, so dass sie einen weiten Deutungsspielraum zulassen. Erst nach und nach erschließt sich der inhaltliche Bogen des Briefes.
Bemerkenswert ist, in welchem Maße Jesus Christus im Zentrum des Briefes steht. Meist wird der Brief mit der Allversöhnungslehre verbunden, aber diese ist nur in Zusammenhang mit Christus zu verstehen – mit einem kosmologisch gedachten Christus. Von Jesus Christus her erschließt sich der ganze Brief.
Die seitens der Forschung mehrheitlich für echt gehaltenen Paulusbriefe und die Apostelgeschichte 9-18, wo von den Missionsreisen des Paulus die Rede ist, habe ich abgeschlossen. Nun kommen die deuteropaulinischen Briefe an die Reihe. Dabei handelt es sich um Briefe, die sich als paulinische Briefe ausgeben, aber wahrscheinlich von anderen Autoren geschrieben worden sind. Continue reading »
Das Stichwortregister von Welt der Bibel ist um die Buchstaben G-R erweitert worden, enthält also nun die Buchstaben A-R. Die Buchstaben S-Z werden im Laufe der nächsten Wochen erstellt und veröffentlicht. Continue reading »
Ab sofort finden Sie die aktualisierten Fassungen des Ersten Thessalonicherbriefes sowie des Ersten und Zweiten Korintherbriefes in „Welt der Bibel – Das Portal für Bibelauslegung“. Es wurden kleinere Fehler korrigiert und außerdem das Literaturverzeichnis auf den neuesten Stand gebracht. In der Übersetzung erfolgten nur wenige Änderungen. Die wichtigste ist, dass an verschiedenen Stellen die Anrede „Brüder“ durch „Geschwister“ ersetzt wurde. Aus der Übersetzung soll ersichtlich werden, dass die griechische Anrede „adelphoi“ nicht nur Männer, sondern auch Frauen einschließt. An den Stellen, wo Frauen nicht eingeschlossen sind oder der Einschluss der Frauen unsicher ist, wurde die Übersetzung „Brüder“ belassen.